Udo Schindler & Marco von Orelli – LUFT.SPIELE

 

 

Udo Schindler sopranino, tenor saxophone & cornet
Marco von Orelli trumpet

All compositions by Udo Schindler (GEMA) & Marco von Orelli (SUISA)
Recorded: Live on September 25th, 2015 at th 58th SALON für Klang+Kunst,
Krailing/Munich by Udo Schindler (arch-musik)
Mixed & mastered by Wolfgang Obrecht – Tonstudio RichArt, Munich | Design and artwork by Travassos
Released September 2016 by FMR Records, CD 416-0216

 


Reviews


 

 

Jazz’n’More – #2/17
Luftspiele JnM #2 17

Luft.Spiele
ist ein Veröffentlichung des deutschen Musikers und Architekten Udo Schindler aus Krailling bei München, in diesem Fall mit dem Schweizer Trompeter Marco von Orelli. Das Album besteht aus neun Nummern, die meist um die vier Minuten andauern und sich dem Element Luft von diversen Seiten nähert. LUFTzeichen, LUFTsog, LUFTtraum, so die ersten drei Titel dieser Veröffentlichung. Die Gesamterscheinung dieser CD ist sehr stimmig mit passendem Layout und ergänzendem Begleittext des Musikers Omri Ziegele. Er befasst sich darin assoziativ mit dem Thema Luft. Die zu hörenden Aufnahmen entstanden im Rahmen eines Konzerts, welches im September 2015 im „Salon für Klang und Kunst“ in Krailling stattfand. Sehr dicht ist die Musik, die einem hier begegnet. Luftgeräusche selbst in Form von purem Rauschen gibt es nicht zu hören. Man begegnet hier eher expressiven Klangäußerungen im Duo sowie geräuschaffinem Spiel auf den jeweiligen Instrumenten. Die Musiker befinden sich in einem steten Dialog miteinander. Hier wird ohne viel Firlefanz für den Moment musiziert, und zum Anhören ist das recht kurzweilig. (kat)freiStil
Magazin für Musik und Umgebung

UDO SCHINDLER
& MARCO VON ORELLILuft.Spiele
(FMR 416; UK), by Bruce Lee GallanterFeaturingUdo Schindler on sopranino & tenor saxes & cornet and Marco Von Orelli on trumpet.
The great FMR label continues to present a wealth of gifted musicians from different scenes.
German reedman, Udo Schindler appeared on another newer duo CD from FMR
with fellow saxist Frank Paul Schubert.
Swiss trumpeter, Marco Von Orelli, has two fine more recent discs out on Hatology.
This disc was recorded live in Munich, Germany) in September of 2015.
These two players seem well matched, spinning quick lines around one another,
from fast & furious to slow & assured. Both men take their time to explore, bending and
twisting notes carefully.
The song titles all start with ‘Luft’ and deals with terminology which is involved with wind,
like suction or airspace. Midway, the duo slow down for some more contemplative dialogue,
which is calm yet somehow fascinating. They eventual move into soft, steaming radiator sounds
which were popular with Erstwhile trumpeters Axel Dorner & Frantz Hautzinger for a short while.
A rather striking, intense and unsettling duo that shouldn’t be ignored.Bruce Lee Gallanter, DMG
 ad Alchemy Magazin (BA 92) – by Rigobert Dittmann

UDO SCHINDLER & MARCO VON ORELLI   Luft.Spiele  (FMR Records, FMRCD416-0216):

Mit allen Raffinessen, die sich nur denken lassen, saugen, zerren, schaukeln, wirbeln,
pressen die beiden Salonlöwen der 58. Ausgabe die Luft in den Dienst der Klang+Kunst in Krailing.
Am 25.9.2015 spielte der Gastgeber Sopranino & Tenorsaxophone sowie Kornett,
der Besucher aus Basel seine von Omri Ziegele’s Billiger Bauer, Kaspar von Grünigens Bottom Orchestra
und dem eigenen Quintett her bekannte Trompete. Ziegele schrieb den beiden Luftikussen auch eine
blumige Laudatio, nennt sie “zwei Luftpiraten” und “zärtliche Jäger im Wald des sehnsuchtsvollen
Rauschens”, prostet dem “Wunder des gepressten Daseins” zu und proustet was von wiedergefundener
Zeit. Zu schön aber auch fauchen und schmauchen, kirren und gurren, brodeln und tröten die beiden
mit dem Beinahenichts in ihrer windigen Kanalisation. Sie flatterzüngeln und schnarren im
Windschatten der zunftüblichen Schmetterei kuriose Zapfenstreiche mit einer Virtuosität,
bei der der Diabolus in musica sich als Raubein mit spitzen Hörnern zeigt. Ich wusste gar nicht,
dass Orelli ein derartiger Spaßvogel ist, der in jeder Lage die Schräglage sucht und findet.
Mutet es kurz mal etwas zahmer und getragener an, folgen gleich wieder abgewürgte oder aufgekratze
Töne, geploppte und gespotzte, rostige und krumm gebogene, gern auch in spitz geknickten Zacken oder
paradoxen Sprüngen. Schindler gründelt in tiefster Lage, Orelli bläst tonlos durch ein undichtes Ventil,
der eine fiept, der andre schmatzt und kieft am Mundstück wie ein Hund an seinem Knochen.
Zwischendurch sprudelt es in einem Zug durch wie bei Peter Evans, zum Ende zu spürest du aber kaum
noch einen Hauch. Das klappt so intensiv und punktgenau, dass die beiden sich heuer an Ostern in
der Traunsteiner Klosterkirche erneut verabredeten, mit Baby Sommer als Spaßverstärkung.
[BA 92 rbd]